(Ein Projekt,
das es nicht mehr gibt)
Zum Thema virtuelle
Zusammenarbeit für ein Radioprojekt
Warum ich meine,
daß wir Zeit und einen Raum brauchen, um gemeinsam zu arbeiten:
Kommunikation
ist: einander sehen
einander hören
einander fühlen
einander schreiben
einander lesen
Warum persönlicher,
direkter Kontakt beim Radiomachen wichtig ist:
· Radio
ist ein direktes Medium. Es lebt vom Sprechen. Wie soll das funktionieren,
wenn die Mitarbeiter kommunizieren, indem sie voneinander im Internet
lesen?
· Kommen
Augenzwinkern, Zwischentöne, Verlegenheitspausen im Internet?
· Viele
Ideen entstehen aus uneigentlichem Reden
· Uneigentliches
Reden entsteht, wenn Zeit und Raum gegeben sind.
· Verabredete
Treffen in Cafehäusern und das Formulieren im Internet können
ein Austausch von Ergebnissen sein, lassen aber ein gemeinsames
Suchen und Finden von Ergebnissen kaum zu.
· Wenn
man im Team arbeiten will, muß man Zeit miteinander verbringen,
und diese Zeit kann und darf nicht immer optimal genutzt werden.
Optimale Nutzung von Arbeitskraft und Kreativität schließen
einander fast aus.
· Teamgeist
kann meiner Ansicht nach schwer via Internet entstehen.
· Die
eigenen Fehler und die der anderen: wie können wir sie sehen,
hören, fühlen und nachsehen im Internet? Wie, also,
daraus lernen?
· Fehler
werden im Internet eben schriftlich manifest und fallen so in
eine andere Kategorie des menschlichen Umgangs: die der Beurteilung.
· Wie
kann ich lernen, jemand zu kennen (kennenlernen), wenn er sich
nur durch seine Buchstabenkombinationen (geschriebenen Worte)
preisgibt und nicht durch seine Anwesenheit?
· Ich
glaube nicht an ein virtuelles Büro. Es kann vielleicht funktionieren,
aber es ist Kommunikation aus zweiter Hand.
· Wenn
so Radio gemacht wird, entsteht Kommunikation aus dritter Hand.
Raum geben:
Ein Raum zum
Arbeiten ist ebenso wichtig, wie Zeit zum Arbeiten.
Ein Team kann nur als solches arbeiten, wenn es sich als Team
auch ohne großen Kraftaufwand (wieder)treffen kann. Dazu
sind fixe Räume gut.
Dort können
auch Unterlagen aufbewahrt werden, auf die alle im Team Zugriff
haben sollten. Dort kommt man zusammen, wenn man sich im Namen
der Arbeit trifft.
Zusammentreffen
empfiehlt sich, wenn man zusammenarbeiten will.
Ein kommunikatives
Medium muß lebendig sein.
Das Spüren
kommt durchs Radio, deshalb müssen Radiomacher alle 5 Sinne
intensiv nützen.
Lesen und Schreiben gehört nicht zu den 5 Sinnen, sie gehören
zum Werkzeug.
Als Radiomacher müssen wir unsere 5 Sinne auch aneinander
wahrnehmen können, bevor wir mit unseren Produkten auf Sendung
gehen. Wir sind einander die Nächsten wenn es um unsere Arbeit
geht.
Wir geben einander das Feed Back ,aber eben nicht nur mit Worten,
auch mit Gesten und mit Körpersprache.
Das geht nicht per Internet.
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